Karl Angel

Tischlergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1912    † 1942

 

Lebenslauf

Karl Angel wurde am 11.4.1912 in Wien-Langenzersdorf geboren. Er arbeitete als Tischlergehilfe, ab 1938 beim Reichsbahnausbesserungswerk in Floridsdorf.

Haft, Anhaltelager Wöllersdorf, Verbindungsmann

1934 kam Karl Angel wegen Streuens kommunistischer Flugzettel in Haft. Dann geriet er in das Anhaltelager Wöllersdorf.
Von Johann Mörth angeworben, war er der Verbindungsmann zwischen der Bezirksleitung Floridsdorf und dem Unterbezirksleiter Schwarzböck.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Karl Angel wurde am 23. 6. 1941verhaftet und am 29.  9. 1942 gemeinsam mit Josef Andersch, Rudolf Badstöber, Rudolf Karl Hlobil und Franz Jarosch (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 18.11.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Von Schwarzböck übernahm Angel monatlich etwa 80. – RM an Beiträgen und lieferte sie an Mörth und vom September 1940 an dessen Nachfolger Josef Hammerschmid ab. Zugleich versah er den Schwarzböck mit den Weisungen der Bezirksleitung Floridsdorf. Er warb die Kommunisten [Karl] Hubacek, [Leo] Platzkele und [Hans] Rotter als Mitarbeiter an, setzte sie als Unterkassierer des Schwarzböck ein und verschaffte ihnen die für ihre Tätigkeit erfoderlichen illegalen Verbindungen.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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